Ute-Bock-Preis 2020 für SOS Balkanroute und Fairness Asyl

Die Initiative SOS Balkanroute sowie der Verein Fairness Asyl haben den den heuer mit 4.000 Euro dotierten Ute-Bock-Preis erhalten.

Es freut uns insbesondere, dass unsere Partnerinnen und Partner von SOS-Balkanroute rund um Brigitte Holzinger und Petar Rosandić für ihr unermüdliches Engagement an der EU-Außengrenze in Bosnien und Herzegowina ausgezeichnet wurden. Mit Hilfstransporten zu den geflüchteten Menschen an der bosnisch-kroatischen Grenze, die unter menschenunwürdigen Verhältnissen leben, schauen sie hin, handeln und helfen konkret! Danke für euer Engagement!

Artikel auf derstandard.at, 4. Mai 2020 von Irene Brickner.

Roswitha Feige und SOS-Balkanroute Initiator Petar Rosandić bei unserem Bosnien-Schwerpunkt-Abend am 31. Januar 2020 in der Pfarre St. Johann Nepomuk.

UPDATE über die aktuelle Lage in Bihać

Senad Tutić, der Direktor des Sozialzentrums in Bihać, sandte uns gestern folgendes Mail, das die derzeitige Situation der geflüchteten Menschen in Bihać beschreibt und das wir mit euch teilen möchten.

Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich bin der Meinung, dass ich die Aufgabe habe, euch kurz über die Lage, in welcher sich das Zentrum für Sozialarbeit in Bihać befindet, zu informieren, sowie über Minderjährige, die in unserer Obhut leben.

Bihać – Der kantonale Krisenstab hat den Beschluss gefasst, die sich außerhalb des Camps befindenden Migranten, in den Ort „Lipa“, der ungefähr 30 km von Bihać liegt, zu übersiedeln.

An diesem Ort herrschen keine Infrastruktur, kein Service, Wasser und Kanalisationssystem. Auf der anderen Seite hat der kantonale Krisenstab den Transport, wenn es sich um Migranten handelt, verboten. Zusätzlich hat er die Bewegung von Migranten, die sich im Camp Bira, befinden untersagt, weswegen die Anspannung im Camp von Tag zu Tag steigt, sowie die Ungewissheit derer außerhalb des Camps.

Wir, als öffentliche Einrichtung, die direkt in die Hilfe der migrantischen Population eingebunden sind, wurden in eine sehr schwierige Situation gebracht, wenn es um unsere Arbeit und Ressourcen geht. Wir haben keine grundlegenden Utensilien für diese Situation, das heißt: Schutzhandschuhe, Masken, Desinfektionsmittel, Hilfspakete für Minderjährige (Kleidung, Schuhe, Nahrung und Zelte) und noch weitere -für diese Situation benötigten Dinge.

Eine Übersiedlung der Migranten wird Anfang kommender Woche erwartet. Über neue Geschehnisse in unserem Gebiet werden wir Sie zeitgerecht informieren mit dem Ziel uns eine Unterstützung im Zusammenhang mit Ihren Kapazitäten, zu bieten.

Mit besten Grüßen,
Senad Tutić

Das Lager „Bira“ in Bihać im Dezember 2019.

Stellungnahmen zur aktuellen Situation an der EU-Außengrenze

Unsere Mitgliedspfarren haben in unterschiedlichster Form zu den aktuellen unmenschlichen Ereignissen an den EU-Außengrenzen, besonders zu Griechenland, Stellung bezogen.

Pfarre St. Johann Nepomuk (Wien Leopoldstadt)
Die ausführliche Stellungnahme der Pfarre St. Johann Nepomuk sendet einen dringenden Appell an die Politik, geflüchtete Menschen an den EU-Außengrenzen, insbesondere jetzt aktuell im griechisch-türkischen Grenzbereich, aufzunehmen und bietet gleichzeitig ihre Hilfe bei der Versorgung an.

Pfarre Franz von Sales (Wien Döbling)
Auch die Pfarre Franz von Sales steht bereit einen Beitrag zu leisten und spricht sich dezidiert dafür aus, dass Österreich Menschen aufnimmt.

Pfarre Breitenfeld (Wien Josefstadt)
„Steht auf – da wo Menschen und Menschenrechte geopfert werden. Fürchtet euch nicht davor, das Richtige zu tun!“ ruft Pfarrer Gregor Jansen in seiner Predigt vom Zweiten Fastensonntag auf.

r.k. Pfarre Schwechat
Im Wochenblatt der Pfarren-Gemeinschaft Raum Schwechat (8.-15.3.2020) schreibt Pfarrer Werner Pirker: „Platz ist da, Quartiere stehen leer. In unseren Pfarren und darüber hinaus, höre ich von vielen Menschen, die (zum wiederholten Mal) bereit sind mitzuhelfen, dass flüchtende Menschen aufgenommen werden können.“

Pfarre Erlöserkirche (Wien Liesing)
Sehr prominent bei einem Klick auf die Pfarr-Website, stellt die Gemeinde klar, dass sie als Christinnen und Christen bereit sind sich für geflüchtete Menschen einzusetzen.

Pfarre Zur frohen Botschaft (Wien Wieden/Margareten)
Die Pfarre Zur frohen Botschaft hat sich der Stellungnahme zur Flüchtlingskrise an den EU-Außengrenzen der Pfarre St. Johann Nepomuk angeschlossen und sie in ihrem aktuellen Newsletter verlinkt.

Auch außerhalb unseres Netzwerks mehren sich die Stimmen von Pfarrgemeinden, die sich für sichere Korridore nach Europa aussprechen, wie hier die Pfarre St. Othmar unter den Weißgerbern (Wien Landstraße) auf ihrer Facebook-Seite.

Radiobeitrag zu unserem Engagement in Bihać

Roswitha Feige von unserem Leitungsteam und Azra Merdžan vom Österreich-bosnisch-herzegowinischen Kulturverein – Frauenforum „Mimosen“ waren zuletzt bei Radio klassik Stephansdom zu Gast um über unsere Zusammenarbeit mit der Stadt Bihać zu sprechen. Die Herausforderungen und Notwendigkeit das humanitäre Projekt „Schutzhäuser für minderjährige und von Gewalt betroffene Flüchtlinge in Bihać“ umzusetzen wird angesprochen.

Besuch aus Bihać: Wir in den Medien

Gemeinsam mit dem Österreich-bosnisch-herzegowinische Kulturverein – Frauenforum „Mimosen“ haben wir mit Senad Tutić und Edin Moranjkić zwei Vertreter der Stadt Bihać nach Wien eingeladen um uns einerseits für die Gastfreundschaft Ende Dezember zu revanchieren und andererseits um unsere Zusammenarbeit beim humanitären Projekt „Schutzhäuser für minderjährige und von Gewalt betroffene Flüchtlinge in Bihać“ zu intensivieren.

Darüber haben zum Beispiel die MeinBezirk.at (LINK) und Der Sonntag berichtet.

Artikel in „Der Sonntag“ vom 17. Februar 2020.

Besuch aus Bihać in Wien: Zusammenarbeit für geflüchtete Menschen wird gestärkt

Gemeinsam mit dem Österreich-bosnisch-herzegowinische Kulturverein – Frauenforum „Mimosen“ haben wir mit Senad Tutić und Edin Moranjkić zwei Vertreter der Stadt Bihać nach Wien eingeladen um uns einerseits für die Gastfreundschaft Ende Dezember zu revanchieren und andererseits um unsere Zusammenarbeit beim humanitären Projekt „Schutzhäuser für minderjährige und von Gewalt betroffene Flüchtlinge in Bihać“ zu intensivieren.

Unbegleitete minderjährigen Flüchtlinge, Frauen und Kinder sind die verletzlichste Gruppe unter den Flüchtlingen, die an den EU-Außengrenzen unter sehr schwierigen Bedingungen feststecken. In Bihać, einer bosnisch-herzegowinischen Stadt, direkt an der Kroatischen Grenze, in der jedes Jahr Tausende Flüchtlinge ankommen, leben derzeit ca. 400 unbegleitete minderjährige Buben in einem großen Flüchtlingslager gemeinsam mit weiteren 1.600 erwachsenen Männern. Unter ihnen sind Jugendliche, die Gewalt und Missbrauch erfahren haben aber in dem großen Lager nicht von den Tätern zu trennen sind.

Die Situation ist unerträglich! Um hier zu helfen, plant das Pfarrnetzwerks Asyl in Kooperation mit anderen kirchlichen und nichtkirchlichen Organisationen den Bau von drei Schutzhäusern auf einem Grund in der Stadt Bihać, den diese dem Projekt zur Verfügung stellt. Es ist ein Tropfen auf dem heißen Stein aber wir können hier nicht einfach wegsehen.

Auf Einladung des Pfarrnetzwerks Asyl und des Österreichisch bosnisch-herzegowinischen Kulturvereins Frauenfroum „Mimosen“ waren Herr Senad Tutić (Direktor des Sozialzentrums in Bihać) und Edin Moranjkić (Betrater des Bürgermeisters von Bihać) zu Besuch in Wien, um diese Pläne zu konkretisieren. Wir konnten einen Austausch mit der Asylkoordination Österreich, der PfarrCaritas Wien, dem Botschafter von Bosnien und Herzewgowina in Österreich sowie Mitgliedern unterschiedlicher Rotary-Clubs in Wien organisieren. Ein besonderes Highlight war der angeregte und motivierende Austausch mit engagierten MitarbeiterInnen von Habibi Flüchtlingsprojekte in der Pfarre Franz von Sales, Gemeinde Krim zu Beginn, sowie dem gemeinsamen Treffen von vielen VertreterInnen unserer Mitgliedspfarren gegen Ende der Reise.

Wir möchten uns sehr gerne bei den Vertreterinnen des Österreichisch bosnisch-herzegowinischen Kulturvereins Frauenfroum „Mimosen“ sehr herzlich bedanken, ohne deren unermüdlichen Einsatz dieser Austausch nicht möglich gewesen wäre. Großer Dank gebührt auch an Senad Tutić und Edin Moranjkić fürs Kommen, sowie allen Partnerinnen und Partnern, die sich für uns Zeit genommen haben!

Unsere Spenden sind angekommen: Raum für Mädchen & Frauen wurde eingerichtet.

Heute erreichten uns diese Fotos aus der von IOM betriebenen Flüchtlingsunterkunft Sedra in der Nähe von Bihać, Bosnien und Herzegowina.

Ein Raum für junge Frauen und Mädchen konnte mit den Spendengeldern des Pfarrnetzwerk Asyls und des bosnischen Frauenforums Mimosen eingerichtet werden. Dieser Rückzugsraum mit Laptop, Fernseher und anderen neuen Geräten ist mittlerweile sehr wichtig in der täglichen Arbeit geworden, wie uns IOM Operations Assistant Bogdan Runić gemeinsam mit den untenstehenden Fotos mitgeteilt hat. In Kooperation mit dem Sozialzentrum der Stadt Bihać konnte dieses Projekt rasch umgesetzt und die Situation von Frauen und Mädchen vor Ort sofort verbessert werden.

Ab morgen Abend erwarten wir unsere Gäste aus Bihać und werden weiter an unseren Projekten zur Verbesserung der Situation von geflüchteten Menschen an der EU-Außengrenze arbeiten. DANKE an alle, die uns unterstützen!

Artikel im „Caritas aktiv“ über unsere Reise nach Bihać

In der aktuellen Februar-Ausgabe des Caritas aktiv, der Info-Zeitung der PfarrCaritas Wien, die alle zwei Monate an die Pfarren und Gemeindemitglieder ergeht, befindet sich auch dieser Artikel von Roswitha Feige über unsere Reise nach Bihać, mit einem Einblick in die Situation vor Ort.

Caritas aktiv Nr. 540, Februar 2020 (PDF, 1MB)

Artikel von Roswitha Feige über unsere Reise nach Bihać im Caritas aktiv vom Februar 2020.

„asyl aktuell“ Artikel zu Bosnien & Herzegowina

Heike Schiebeck und Arye Wachsmuth haben in den Ausgaben 1 und 3/2019 der Zeitschrift asyl aktuell der Asylkoordination Österreich interessante und lesenswerte Artikel über die Situation von Menschen auf der Flucht an der EU-Außengrenze mit Fokus auf Bosnien und Herzegowina geschrieben.

Heike Schiebecks Artikel „Vor den verriegelten Toren der Festung Europa“ (PDF, 209 KB) beschreibt gewaltvolle Umgebung und schlechte Situation der geflüchteten Menschen mit besonderem Fokus auf Bihać und Velika Kladuša. Der Artikel hat leider Nichts an Aktualität verloren.

Bald Mittelmeer am Boden?“ (PDF, 312 KB) von Arye Wachsmuth ist eine Beschreibung der wichtigen Tätigkeit des Team Vučjaks rund um Dirk Planert im vergangenen Jahr bis zur Auflösung des Skandallagers in Vučjak in Bosnien und Herzegowina. Die wichtige Arbeit des Team Vučjaks endete nicht mit der Auflösung des Camps, weiterhin wird Hilfe für geflüchtete Menschen vor Ort geleistet und Unterstützung benötigt.

Kurzinfo über das Team Team Vučjak

Artikel im „Sonntag“ über unsere Reise nach Bihać

Von 27. bis 30. Dezember 2019 besuchten wir bei einer interreligiösen Reise die Stadt Bihać in Bosnien und Herzegowina, um uns ein Bild von der Situation der Geflüchteten an der EU-Außengrenze zu machen. In der aktuellen Ausgabe des „Sonntags“ findet sich auch ein Artikel von Roswitha Feige aus unserem Leitungsteam darüber.

Artikel im Sonntag (Ausgabe 19. Jänner 2020) über unsere Reise nach Bihać