Botschaften in Verbundenheit zur abgesagten Mahnwache am 20. März 2020

Bei der 11. Romaria und Mahnwache 2020 / Solidaritätsweg mit Flüchtlingen mit dem Motto Begegnen statt Ausgrenzen, hätten wir heute gemeinsam mit unseren Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern zu einem Solidaritätsweg mit Flüchtlingen und zu einer Mahnwache eingeladen.

Dia aktuelle Situation mit den Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronaviruses  hat uns dazu veranlasst, die wichtigen Botschaften zu diesem Thema auf einem anderen Weg zu senden und unter die Menschen zu bringen.

1. Sr Teresa Hieslmayr, MSc bringt es in ihrer Videobotschaft auf den Punkt, wenn sie  fragt „Zusammenhalten, ein wenig zurückstecken, Opfer bringen zum Wohl aller. Warum, frage ich mich, sollten diese Grundsätze nicht auch im Umgang mit geflüchteten Menschen gelten?“

2. Christian Konrad von der Allianz „Menschen.Würde.Österreich“ bekräftigt in seiner Kurzbotschaft an das Pfarrnetzwerk Asyl seine Verbundenheit mit den Anliegen der abgesagten Mahnwache am 20. März 2020:

„Wir müssen aufeinander schauen – in Österreich und in der Welt. Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich, dass wir nur gemeinsam Entscheidendes bewegen können. Es ist schön zu sehen, dass Österreich auch jetzt in dieser herausfordernden Zeit voller Zusammenhalt steckt und dass Verlass auf die vielen freiwilligen HelferInnen und Organisationen ist.

Das ist für mich nicht überraschend, denn schon 2015 haben Menschen in Österreich Großartiges geleistet. Während Politik und Verwaltung damals vielfach überfordert waren, haben Menschen in Österreich einfach die Ärmel aufgekrempelt und bedingungslos geholfen. An den Grenzen, an den Bahnhöfen, in den Not- und Transitquartieren ist damals jenes Österreich sichtbar und wirksam geworden, auf das wir alle stolz sein dürfen. Durch diese herausfordernde Situation sind neue Formen des zivilgesellschaftlichen Engagements entstanden, die in Österreich nicht mehr wegzudenken sind. Und zehntausende BürgerInnen haben nach 2015 weiter Verantwortung für geflüchtete Menschen in Österreich übernommen. Wir sind ein hilfsbereites Österreich, wir leben Menschlichkeit – damals und heute.

Aber, nicht nur „Corona“ ist eine Gefahr für Europa. Es geht auch um den Umgang mit den Menschen die bereits in Europa auf den griechischen Inseln darauf warten, dass ihr Asylantrag den rechtsstaatlichen und menschenrechtlichen Standards Europas entsprechend bearbeitet wird. Nicht jeder/jede wird ein Recht auf Asyl haben, aber jeder/jede hat das Recht auf ein faires Verfahren – und das in einer menschenwürdigen, sicheren und die Gesundheit nicht gefährdenden Situation.

Die Menschen in Österreich wollen menschlich bleiben, auch im weltweiten Kontext – auch hier ist die österreichische Bundesregierung gefordert. Denn Menschlichkeit ist nicht auf die eigenen vier Wände, die eigene Stadt, das eigene Land beschränkt. Wir müssen aufeinander schauen.“

Christian Konrad, Allianz „Menschen.Würde.Österreich“

Copyright: MWÖ / Susanne Reiterer (bearbeitet vom Pfarrnetzwerk Asyl)