Wie in jedem Jahr gedenken wir um den Weltflüchtlingstag am 20. Juni all den Menschen die auf der Flucht sind und ihren Schicksalen. In diesem Jahr findet es am 24. Juni um 19.00 Uhr in der Kirche St. Elisabeth (Sankt-Elisabeth-Platz, 1040 Wien) der Pfarre zur Frohen Botschaft statt.
Wir freuen uns über viele Menschen, die mit uns im Gebet zu diesem Anliegen sind, sowohl vor Ort, als auch zu Hause!
In den vergangenen Tagen hat uns ein Brief mit einem Update von unseren Partnerinnen und Partnern des Sozialzentrums in Bihać, Bosnien und Herzegowina erreicht.
Dabei wurde uns mitgeteilt, dass im Stadtgebiet Bihaćs ein neues Lager „Lipa“ mit einer Kapazität von bis zu 1.000 Plätzen entstanden ist. Trotz dieser Maßnahme reichen die Kapazitäten für die Unterbringung geflüchteten Menschen bei weitem nicht und daher kann mit Sicherheit gesagt werden, dass die jetzige Situation, im Vergleich mit dem letzten Jahr, überhaupt nicht besser ist. Es wird befürchtet, dass sich die Situation durch das Kommen von noch mehr geflüchteten Menschen nach Bihać weiter verschärfen wird.
Im Bezug auf unsere geplanten Schutzhäuser zur Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen geflüchteten Menschen, hoffen wir auch weiterhin, dass eine Realisierung des Projekts stattfinden kann. Die Stadt Bihać würde, wie schon letztes Jahr angekündigt, das Grundstück und die kommunalen Dienstleistungen zur Verfügung stellen. Die Priorität ist und bleibt weiterhin der Bau dieser Schutzhäuser um um die unbegleiteten Minderjährigen zu beschützen, so dass keine Sterbefälle zum Tragen kommen, die in Bihać leider häufig auftreten und die Stadt nicht in der Lage ist, diese zu verhindern.
Außerdem freut es uns sehr, dass wir als Pfarrnetzwerk Asyl, den Kontakt zwischen dem Sozialzentrum der Stadt Bihać und der zuständigen Caritas in Bnaja Luka herstellen konnten, wo es nun auch bald zu einem Treffen der verantwortlichen Personen kommt.
Wir sammeln weiterhin Spenden für die geplanten Schutzhäuser und freuen uns, wenn ihr in euren Pfarren dazu Projekte umsetzt und uns bei der Suche nach weiteren Sponsoren helft! DANKE!
Pfarre St. Johann Nepomuk Caritas
Betreff: BIHAC IBAN: AT92 2011 1838 8556 6401 BIC: GIBAATWWXXX
Es freut uns insbesondere, dass unsere Partnerinnen und Partner von SOS-Balkanroute rund um Brigitte Holzinger und Petar Rosandić für ihr unermüdliches Engagement an der EU-Außengrenze in Bosnien und Herzegowina ausgezeichnet wurden. Mit Hilfstransporten zu den geflüchteten Menschen an der bosnisch-kroatischen Grenze, die unter menschenunwürdigen Verhältnissen leben, schauen sie hin, handeln und helfen konkret! Danke für euer Engagement!
Der Wissensstand über die aktuelle Lage rund um die COVID-19 Pandemie ist bei geflüchteten Menschen sehr unterschiedlich und hängt v.a. auch mir der mangelnden Verfügbarkeit von bzw. dem Wissen über Informationen in Erstsprachen zusammen. Hier haben wir ein paar Links zum Teilen und Weiterleiten gesammelt!
Die momentane Situation empfinden die meisten Menschen als belastend. Viele schlafen schlecht, sind unruhig und gereizt. Da tut es besonders gut, mit anderen zu reden. Deshalb haben wir hier für euch mehrsprachige psychologische Angebote gesammelt ↓↓.
Auf der Seite des Sozialministeriums finden sich Infos für Schutzmaßnahmen in den Sprachen Arabisch, B-K-S, Deutsch, Englisch, Farsi und Türkisch.
Während der Coronakrise bietet die Abteilung Integration und Diversität der Stadt Wien ab Montag, 30. März 2020 einen mehrsprachigen Info-Service an. Es besteht die Möglichkeit per Email, Facebook oder Telefon Fragen in 22 Sprachen zu stellen. Von Montag bis Freitag (9 bis 16 Uhr) steht das Service zur Verfügung und es gibt das Bemühen die Fragen innerhalb von 24 Stunden zu beantworten.
Initiiert von der asylkoordination österreich, richten wir als Netzwerk aus 14 Pfarren und Kirchengemeinden gemeinsam mit ca. 150 kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Österreich und ganz Europa, einen dringenden Appell an Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker der EU und an den griechischen Regierungschef. Wir fordern die unverzügliche Evakuierung der Flüchtlingslager und Hotspots auf den griechischen Inseln, um eine Katastrophe inmitten der Covid 19-Pandemie zu verhindern!
Senad Tutić, der Direktor des Sozialzentrums in Bihać, sandte uns gestern folgendes Mail, das die derzeitige Situation der geflüchteten Menschen in Bihać beschreibt und das wir mit euch teilen möchten.
Sehr geehrte Damen und Herren, Ich bin der Meinung, dass ich die Aufgabe habe, euch kurz über die Lage, in welcher sich das Zentrum für Sozialarbeit in Bihać befindet, zu informieren, sowie über Minderjährige, die in unserer Obhut leben.
Bihać – Der kantonale Krisenstab hat den Beschluss gefasst, die sich außerhalb des Camps befindenden Migranten, in den Ort „Lipa“, der ungefähr 30 km von Bihać liegt, zu übersiedeln.
An diesem Ort herrschen keine Infrastruktur, kein Service, Wasser und Kanalisationssystem. Auf der anderen Seite hat der kantonale Krisenstab den Transport, wenn es sich um Migranten handelt, verboten. Zusätzlich hat er die Bewegung von Migranten, die sich im Camp Bira, befinden untersagt, weswegen die Anspannung im Camp von Tag zu Tag steigt, sowie die Ungewissheit derer außerhalb des Camps.
Wir, als öffentliche Einrichtung, die direkt in die Hilfe der migrantischen Population eingebunden sind, wurden in eine sehr schwierige Situation gebracht, wenn es um unsere Arbeit und Ressourcen geht. Wir haben keine grundlegenden Utensilien für diese Situation, das heißt: Schutzhandschuhe, Masken, Desinfektionsmittel, Hilfspakete für Minderjährige (Kleidung, Schuhe, Nahrung und Zelte) und noch weitere -für diese Situation benötigten Dinge.
Eine Übersiedlung der Migranten wird Anfang kommender Woche erwartet. Über neue Geschehnisse in unserem Gebiet werden wir Sie zeitgerecht informieren mit dem Ziel uns eine Unterstützung im Zusammenhang mit Ihren Kapazitäten, zu bieten.
Bei der 11. Romaria und Mahnwache 2020 / Solidaritätsweg mit Flüchtlingen mit dem Motto Begegnen statt Ausgrenzen, hätten wir heute gemeinsam mit unseren Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern zu einem Solidaritätsweg mit Flüchtlingen und zu einer Mahnwache eingeladen.
Dia aktuelle Situation mit den Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronaviruses hat uns dazu veranlasst, die wichtigen Botschaften zu diesem Thema auf einem anderen Weg zu senden und unter die Menschen zu bringen.
1. Sr Teresa Hieslmayr, MSc bringt es in ihrer Videobotschaft auf den Punkt, wenn sie fragt „Zusammenhalten, ein wenig zurückstecken, Opfer bringen zum Wohl aller. Warum, frage ich mich, sollten diese Grundsätze nicht auch im Umgang mit geflüchteten Menschen gelten?“
2. Christian Konrad von der Allianz „Menschen.Würde.Österreich“ bekräftigt in seiner Kurzbotschaft an das Pfarrnetzwerk Asyl seine Verbundenheit mit den Anliegen der abgesagten Mahnwache am 20. März 2020:
„Wir müssen aufeinander schauen – in Österreich und in der Welt. Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich, dass wir nur gemeinsam Entscheidendes bewegen können. Es ist schön zu sehen, dass Österreich auch jetzt in dieser herausfordernden Zeit voller Zusammenhalt steckt und dass Verlass auf die vielen freiwilligen HelferInnen und Organisationen ist.
Das ist für mich nicht überraschend, denn schon 2015 haben Menschen in Österreich Großartiges geleistet. Während Politik und Verwaltung damals vielfach überfordert waren, haben Menschen in Österreich einfach die Ärmel aufgekrempelt und bedingungslos geholfen. An den Grenzen, an den Bahnhöfen, in den Not- und Transitquartieren ist damals jenes Österreich sichtbar und wirksam geworden, auf das wir alle stolz sein dürfen. Durch diese herausfordernde Situation sind neue Formen des zivilgesellschaftlichen Engagements entstanden, die in Österreich nicht mehr wegzudenken sind. Und zehntausende BürgerInnen haben nach 2015 weiter Verantwortung für geflüchtete Menschen in Österreich übernommen. Wir sind ein hilfsbereites Österreich, wir leben Menschlichkeit – damals und heute.
Aber, nicht nur „Corona“ ist eine Gefahr für Europa. Es geht auch um den Umgang mit den Menschen die bereits in Europa auf den griechischen Inseln darauf warten, dass ihr Asylantrag den rechtsstaatlichen und menschenrechtlichen Standards Europas entsprechend bearbeitet wird. Nicht jeder/jede wird ein Recht auf Asyl haben, aber jeder/jede hat das Recht auf ein faires Verfahren – und das in einer menschenwürdigen, sicheren und die Gesundheit nicht gefährdenden Situation.
Die Menschen in Österreich wollen menschlich bleiben, auch im weltweiten Kontext – auch hier ist die österreichische Bundesregierung gefordert. Denn Menschlichkeit ist nicht auf die eigenen vier Wände, die eigene Stadt, das eigene Land beschränkt. Wir müssen aufeinander schauen.“
Christian Konrad, Allianz „Menschen.Würde.Österreich“
Auf Grund der aktuellen Situation in Bezug auf den Corona Virus und den staatlichen Verordnungen haben wir vom Leitungsteam des Pfarrnetzwerk Asyls entschieden die Mahnwache vom 20.03. 2020 zu verschieben.
Ein neuer Termin der Mahnwache wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Gleichzeitig wollen wir aber gerade in Zeiten wie diesen auf die dramatische Situation von Flüchtlingen vor allem an der EU Außengrenze und Griechenland aufmerksam machen und so haben wir die Hauptredner der Mahnwache gebeten, uns Videos mit einem kurzen Impuls zu schicken, die wir am 20. März ins Internet stellen werden. Wir bitten euch dann diese großflächig zu verbreiten.
Mit einem Beschluss im Pfarrgemeinderat der Pfarre Stadlau am Montag, 9. März 2020 ist unser Pfarrnetzwerk Asyl auf 14 Pfarrgemeinden angewachsen.
Wir heißen die Gemeinde und ihre Mitglieder in Wien Donaustadt sehr herzlich willkommen und freuen uns auf die Zusammenarbeit bei den Themen „Flucht und Asyl“!
Unsere Mitgliedspfarren haben in unterschiedlichster Form zu den aktuellen unmenschlichen Ereignissen an den EU-Außengrenzen, besonders zu Griechenland, Stellung bezogen.
Pfarre St. Johann Nepomuk (Wien Leopoldstadt)
Die ausführliche Stellungnahme der Pfarre St. Johann Nepomuk sendet einen dringenden Appell an die Politik, geflüchtete Menschen an den EU-Außengrenzen, insbesondere jetzt aktuell im griechisch-türkischen Grenzbereich, aufzunehmen und bietet gleichzeitig ihre Hilfe bei der Versorgung an.
Pfarre Franz von Sales (Wien Döbling) Auch die Pfarre Franz von Sales steht bereit einen Beitrag zu leisten und spricht sich dezidiert dafür aus, dass Österreich Menschen aufnimmt.
Pfarre Breitenfeld (Wien Josefstadt) „Steht auf – da wo Menschen und Menschenrechte geopfert werden. Fürchtet euch nicht davor, das Richtige zu tun!“ ruft Pfarrer Gregor Jansen in seiner Predigt vom Zweiten Fastensonntag auf.
r.k. Pfarre Schwechat
Im Wochenblatt der Pfarren-Gemeinschaft Raum Schwechat (8.-15.3.2020) schreibt Pfarrer Werner Pirker: „Platz ist da, Quartiere stehen leer. In unseren Pfarren und darüber hinaus, höre ich von vielen Menschen, die (zum wiederholten Mal) bereit sind mitzuhelfen, dass flüchtende Menschen aufgenommen werden können.“
Pfarre Erlöserkirche (Wien Liesing)
Sehr prominent bei einem Klick auf die Pfarr-Website, stellt die Gemeinde klar, dass sie als Christinnen und Christen bereit sind sich für geflüchtete Menschen einzusetzen.
Pfarre Zur frohen Botschaft (Wien Wieden/Margareten)
Die Pfarre Zur frohen Botschaft hat sich der Stellungnahme zur Flüchtlingskrise an den EU-Außengrenzen der Pfarre St. Johann Nepomuk angeschlossen und sie in ihrem aktuellen Newsletter verlinkt.
Auch außerhalb unseres Netzwerks mehren sich die Stimmen von Pfarrgemeinden, die sich für sichere Korridore nach Europa aussprechen, wie hier die Pfarre St. Othmar unter den Weißgerbern (Wien Landstraße) auf ihrer Facebook-Seite.