Rettungsschiff Sea-Watch 4 mit Jakob Frühmann

Das Seenotrettungsschiff „Sea-Watch 4“ des Bündnisses United4Rescue (u.a. von der evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) und Jugend Eine Welt aus Österreich) ist den ganzen Sommer auf Mission um geflüchteten Menschen in Seenot im Mittelmeer zu helfen.

Mit dabei ist Jakob Frühmann, ein Religionslehrer aus Wien und Aktivist bei Seebrücke Wien. Er hat uns beim Totengedenken einen Einblick in seine bevorstehende Mission gegeben. In den letzten Tagen und Wochen konnten 353 Menschen im Mittelmeer gerettet werden und sicher in den Hafen von Palermo gebracht werden.

„Die Erleichterung ist groß“, berichtet uns Jakob in Einem Email aus Palermo, wo die Geflüchteten auf ein Quarantäneschiff transferiert wurden und nun zumindest die Perspektive eines Asylantrags haben. „Jetzt beginnt für die Menschen der nächste steinige Weg: Behörden, Camps und Rassismus in Europa“, ist sich Jakob bewusst. „Und damit niemand vom Quarantäneschiff springt, umkreist es – für die nächsten zwei Wochen – ein Polizeischiff… Absurd“, so der ausgebildete Religionslehrer.

So steinig die Wege sind, so trostlos unser Kampf manchmal ist: Es ist ein Kampf für Menschlichkeit. Dass das System die Seenotrettung immer mehr bekämpft und überhaupt über das Retten von 353 Leben diskutiert, zeigt uns auch leider in welchen Zeiten wir in Europa angekommen sind.

Weitere Berichte über Jakobs Einsatz findet ihr auf:

Die Abschlussworte in seiner E-Mail an uns:
„Und Sätze? Hm. Vielleicht, dass die Sea Watch 4 und das Bündnis United 4 Rescue (und SOS Balkanroute) ein Beispiel dafür ist, wie die Zivilgesellschaft mit Menschen auf der Flucht solidarisch sein kann und zugleich gegen die unmenschliche Migrationspolitik der EU Widerstand leistet. In jedem Fall auch danke allen, die sich dafür einsetzen, dass Fluchtrouten offen bleiben und Menschen das Recht zu gehen und zu bleiben gewährt wird.“

Danke dir, Jakob!

Fotos: Chris Grodotzki / www.sea-watch.org
Text zum Teil von SOS Balkanroute